Urlaub in Zeiten von Corona

Verdiente Erholung oder Stress für die ganze Familie?

Die Nachrichten reißen nicht ab: Maskenpflicht auf Mallorca, Quarantäne für Urlaubsrückkehrer, Test-Pflicht am Flughafen, Probleme mit der Corona-Warn-App. Klar ist: Der Umgang mit der Corona-Pandemie ist komplex und wird durch die zunehmenden Lockerungen und die anstehende Urlaubszeit nicht einfacher. Zur Erinnerung: Die Infektionszahlen steigen unvermindert an, jede Woche bringt neue, traurige Rekorde mit sich. Die Pandemie ist noch lange nicht besiegt.

Und nun stehen die Sommerferien an. Die Lust auf Urlaub ist riesig. Ebenso die Verunsicherung. Viele Familien fragen sich, ob eine Reise dieses Jahr möglich ist. Wohin soll es gehen? Welche Regionen sind sicher und wie muss ich den Urlaub gestalten, um keiner Gefahr ausgesetzt zu sein? Und kann ich sicher sein, dass ich das Virus nicht mit nach Hause bringe und damit Familie und Freunde gefährde?

Keine einfache Lösung

Aus ärztlicher Sicht gibt – wie so oft – keine einfache Lösung. Die Entscheidung, ob und wie ein Urlaub in diesem außergewöhnlichen Jahr möglich und sinnvoll ist, hängt von vielen Faktoren ab:

  • Reiseziel: Sehen sie hier die ständig aktualisierte Übersicht des auswärtigen Amts.
  • Art der Reise: Wie viel Kontakt mit Menschen außerhalb der Familie ist zu erwarten? Findet dieser hauptsächlich drinnen oder draußen statt?
  • Transportmittel: Privat-PKW haben deutlich geringere Risiken einer Exposition als öffentliche Verkehrsmittel wie beispielsweise Bus, Flugzeug oder Bahn.
  • aktuelles Infektionsgeschehen: Die Lage kann sich lokal innerhalb von Tagen ändern, damit ist eine Aussage nur kurzfristig valide möglich.
  • Risikoprofil: Menschen mit Vorerkrankungen und ab einem bestimmten Alter sollten besondere Vorsicht bei der Planung einer Reise walten lassen.
  • medizinische Versorgung vor Ort sowie Möglichkeit zur schnellen Rückkehr: Hier kann eine Mitgliedschaft beim ADAC sinnvoll sein. Erkundigen Sie sich auch bei Ihrer Versicherung ob diese sie aus dem Ausland in medizinischen Notfällen nach Hause transportiert.
  • Immunität nach überstandener Infektion: Eine Wiedererkrankung nach überstandener Infektion in der gleichen Saison ist aufgrund bestehender Antikörper als sehr unwahrscheinlich einzuschätzen. Ein Antikörpertest vor Planung der Reise kann somit sinnvoll sein.
  • Und nicht zuletzt: Bereitschaft, im Urlaub Einschränkungen zu akzeptieren: Buffets ohne Maske wird man ebenso wenig finden wie ausgelassene Strandparties – je nach Land und Situation ist hier mit Anpassungen an die lokalen Vorschriften und die aktuelle Infektionsgefahr zu rechnen.

So kann ein Wanderurlaub in einer coronafreien Region in Österreich auf einer einsamen Hütte leichter durchgeführt werden als ein All-Inclusive Urlaub in einer stark betroffen Region Spaniens. Fest steht: Ohne angemessene Vorbereitung sowie ärztliche Beratung sollte keine Reise stattfinden!

Unsere Empfehlung

Planen Sie Ihren Urlaub besonnen! Prüfen Sie ihre Erwartungen und die Ihrer Familie und stellen Sie sicher, dass es keine Enttäuschung gibt, wenn der Urlaub dieses Jahr mit Einschränkungen stattfindet. Halten Sie einen Plan B bereit, falls sich am Urlaubsziel die Quarantänemaßnahmen ungeplant verändern. Wählen Sie möglichst Reiseländer/Regionen, die keine Riskikogebiete sind.

Sprechen Sie offen und ehrlich über die Wichtigkeit der Maßnahmen und halten Sie diese konsequent ein. Bereiten Sie sich besonders gut vor – ein Antikörpertest sowie eine ärztliche Beratung geben Ihnen in wenigen Tagen wichtige Informationen zu Ihrem persönlichen Risikoprofil. Behalten Sie die Informationen des Auswärtigen Amts sowie des Robert-Koch-Instituts gut im Blick.

Sprechen Sie uns bei Fragen an!

Mit diesen Maßnahmen sind Sie gut vorbereitet und können sich vor Ort auf das Wichtigste konzentrieren: Entspannung und Erholung im wohlverdienten Urlaub!

Informieren Sie sich über die aktuellen Bestimmungen für Rückkehr: In München können z.B. ankommende Urlauber freiwillig einen PCR-Test zum Akutnachweis des Virus erhalten.

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